Donnerstag, 11. Juni 2009

slammin weekend!

(4.-7.6.2009)

selten so ein großartiges slam-wochenende gehabt! ein sieg, zwei doppelsiege, alle cds verkauft, die ich dabei hatte, und preisgeld sogar noch obendrauf bekommen. die slams in essen, aachen und frankfurt machten gute laune. und das drumherum auch... impressionen:

eine lustige runde nach einem großartigen slam in der heldenbar. dazu gab es umwerfend leckeres essen aus claas' wok...


sonnenbad zum frühstück to go...


himmel über essen...


himmel über essen 5 minuten später...


auf nach aachen! peh mag altstadt...


himmel über aachen: handbemalte decke von 1880! darunter verschläft man doch gern mal... auch wenn es einen den friseurtermin kostet.


backstage ffm ganz entspannt...


except for telhaim on the run! um den gedanken auf den fersen zu bleiben für sein fulminantes wortgefecht...


danach ging es zur lang angekündigten 70er-party. miss foxxy peh brown...


partyqueens: meine lieblings-ex-chefin und ihre schwester hosten die party...


noch eine lieblings-ex-chefin, die beiden sind schon verdammt cool, aber die freundschaft bleibt ja zum glück...


doing the robot...


stilecht bis in die hacken...


ungefähr so verschwommen sah die welt dann gegen sechs uhr aus. hauke aka frauke, bevor wir uns mit seinen äußerst spaßigen gesellen im dorf ffm auf die erfolglose suche nach essen machten...


nach zu wenig schlaf folgt eine müde zugfahrt mit film: "mar adentro" - vorsicht! nicht in der öffentlichkeit gucken! tränenalarm!

und dann endlich wieder: back home...

Mittwoch, 10. Juni 2009

danke! matthias!

für dieses gedicht zur slamminpoetry.de-verlosung...

Prosper
Pearl of a poetess, may your verses persevere -
may your prodigious words always pierce
the hearts of us mere plebian peasants in the prox of your prowess
and your poems persistently and profusely provide us precious hours.

Sonntag, 7. Juni 2009

schlaflos in essen

(5.6.2009, 6 a.m.)


manchmal kann ich nicht schlafen.

wenn gedanken rotieren, laut wie kreissägen, und zweifel und ängste an mir nagen, zerfetzt zu werden zwischen einer vergangenheit, die nicht loslassen kann, und einer zukunft, die noch nicht beginnen will.

manchmal dann steh ich hier, auf der mitte der brücke zwischen kopf und herz geschlagen, will bungee jumpen, aber finde kein seil stark genug, die schwere zu tragen, also stehe ich und bleibe stehn, denn man sagt, auf der mitte einer brücke können wunder geschehn.

manchmal dann will ich auf die knie fallen und beten, aber ich weiß nicht zu welchem gott ich beten soll.
das ist wie wahltags, wenn du nicht weißt, wem du das kreuz geben sollst...
wer könnte es mit würde tragen?
und wenn du den gang zur urne dann gehst, hast du immer das gefühl, dass du die demokratie irgendwie doch zu grabe trägst.

und manchmal da ist jeder schritt in jede richtung so schwer, weil alles, was dich umtreibt, die frage ist:
was, wenn du am ende dieses tunnels ankommst ---
und da gibt es kein licht?


manchmal kann ich einfach nicht schlafen.

dann will ich alles stehen und liegen lassen, keine mails checken, das telefon ausmachen, mich, wenn es an der tür klingelt, totstellen, keinen termindruck, keine verpflichtungen haben, will mich in den zug setzen und raus! fahren in das haus, in dem ich aufwuchs, wo meine mutter noch wohnt, wo meine oma starb.
dort ist vergangenheit
ist zukunft
ist:
immer gegenwart.
kein rennen, nur ankommen, da fällt jeder lärm ab. die stille ängstigt mich nicht, ist mir heimlich vertraut, wie die geräusche, die das haus macht, wenn draußen ein zug vorbei rollt.

und ich lächle, denn ich sitze nicht drin!

und ich merke:
ich werde langsam
wieder zu der
die ich bin.

dann besuche ich meine schwester im herzen im mutterglück und sehe leanders engelslächeln und es gibt mir meinen glauben ein kleines stück zurück, dass alles schon irgendwie richtig ist.
gedanken werden still, wir reden nicht viel, es gibt nichts zu sagen, neben diesem gefühl:

dass es irgendwo noch ein stück vom garten eden gibt, das dir heimat ist.


als ich nach hause fahre, zurück ins leben, bin ich schwer vor müdigkeit und weiß:
ich kann wieder schlafen.
ohne gedanken an nichts oder keinen.

und es ist schön, im einschlafen zu flüstern:
ich liebe dich ...
à la wondratschek:
"ohne irgendetwas oder irgendwen zu meinen".

Mittwoch, 3. Juni 2009

obama!

schwer kultverdächtig... dieses foto eines jungen mr. president könnte glatt den jungen che von seinen t-shirts verdrängen:



foto: bild (ja, manchmal, sagt pauline, muss sie sowas blödes lesen. ja, sag ich, versteh ich, manchmal kauf ich auch die in touch...)

highlander und... „elke schneider“!

(nachtrag vom 31.5.3009)

samstag früh um sechs, als der wecker klingelt, damit ich es pünktlich zum nachmittäglichen slam nach siegen schaffe, merke ich: die reise-, vielleicht auch slammüdigkeit, macht mir zu wirklich zu schaffen.

bea fragt, warum ich auch so viel unterwegs bin. gute frage. leichte antwort: weil ich all die slams zu der zeit zusagte, als ich voller elan war und unterwegs sein musste und spaß am reisen hatte und an den texten, weil sie neu waren... und slams außerhalb sagt man auch nicht so schnell ab, wie mal einen slam in berlin.
wie letzte woche.
wegen ohrentzündung.
was gut war!
weil der ex, den man einfach immer noch nicht wiedersehen will, weil es einen noch müder macht, wieder mal überraschend auf der bühne aufkreuzte, wo man selbst stehen sollte. aber wie im letzten september, wo ich mir das auge halb auskratzte, damit ich ihn nicht sehen musste, weiß mein körper mich von desaströsen begegnungen fernzuhalten, wenn es nicht unbedingt sein muss...

so also samstag früh gegen sieben sich aufmachen richtung siegen... mit umsteigen in hagen:

nachdem unser ICE 10 minuten verspätung hat und unser RE-anschluss wie beinahe (pauline füg hat am nächsten morgen zum glück mehr glück) jeder RE-anschluss bei selbst einminütiger verspätung nicht wartet, müssen wir dies eben tun. frank klötgen, der ab eben hier mein wunderbarer reisebegleiter ist und mit dem man unbeschwert über so ziemlich alles, nicht nur slam reden kann, und ich vertreiben uns die zeit beim bäcker mit kaffee/tee und käsebrötchen.

siegen. sommer. super! berlin hatte in der letzten nacht mit herbstwind und heute morgen mit ebenfalls herbstlichem himmel frohlockt, die dicke jacke anzuziehen. und einen pulli unter dem t-shirt. ziehe mich bei mc donalds um, weil wir eh noch auf jemanden warten, bevor wir mit dem shuttle dann weiter zum festival in lützenow oder lützow gefahren werden. chritian ritter joins us, gutgelaunt wie immer.

festival backstage: es ist ein kleines familientreffen und man freut sich, jedes der gesichter wiederzusehen. sulaiman, flo, anke fuchs, sushi, großraumdichten, stefan dörsing, andi weber, lars ruppel... die liste ist lang und gut. und einmal mehr ist der wettbewerb nebensache. auch wenn es ärgerlich ist, dass beim auftritt dann plötzlich der soundcheck im zelt nebenan so laut ist, dass man selbst und auch das publikum total abgelenkt ist. oder dass der moderator so ziemlich jeden poeten aufregt, weil er seinen job nicht gut macht.

überraschter (nicht überraschender) sieger nach einem 5-er finale dann: christian ritter. mit einer herrlichen geschichte über franzosen. dicht gefolgt (mit nur einem halben dezibel unterschied) von andy strauß, der uns dann noch als zuerst liebeslied-schmetternde, dann heavy metal-brüllende ananas auf der bühne, nun ja, sagen wir: beglückt. er selbst hat mit seinen musikern sichtlich spaß. das publikum ist da geteilter meinung. aber das soll kunst ja auch irgendwie tun: das publikum spalten.

dieser auftritt an sich wäre eigentlich schon highlight genug. aber das eigentliche event des abends steht noch bevor, und wenn ich ehrlich bin, war das auch ein grund bei der andauernden ausgebranntheit, den slam, obwohl es ein highlander ist und bei aller liebe zum veranstalter, den ich wirklich mag, nicht kurzfristig abzusagen:

helge schneider. live. und umsonst.

finden einen platz vor der bühne auf dem boden und genießen die show.

zugegeben: so wie bei andy strauß, bei dem ich mich immer frage, ob ich seine show grandios genial oder einfach grandios seltsam finden soll, bin ich noch nie ganz sicher gewesen, was ich von helge halte. fan seiner jazzkünste bin ich schon lange und einen riesenrespekt hege ich für seine virtuosität auf 9 (oder mehr?) instrumenten, sein film mit den außerirdischen jazzern gefiel mit bei aller absurdität auch...
aber bei zuviel klamauk wird es mir eben, wie beim slam auch, zu bunt.

da ich müde und hungrig bin, weil wir auf das essen warten, dass es erst um halb elf gibt, lache ich weniger, wenn der magen knurrt, wird man selbst ja auch knurriger, und beobachte dafür sehr genau.

und stelle fest, was für mich an diesem abend das genie dieses allround-künstlers ausmacht:

er gibt dem publikum zuerst genau das, was es haben will: das zirkuspferd in der manege. oder eben den clown, der sich zum hampelmann macht und über den das publikum lauthals lachen kann.
aber das setzt er grad so portioniert und auf den punkt, die pointe genau ein, dass er danach sofort den ball zurück ins publikum wirft, sich aus der rolle des hampelmanns in den klugen kopf verwandelt, der es einfach besser weiß, der die hampelmänner außerhalb dieser manege entlarvt, zb in der quizshow bei herrn jauch, worüber das publikum natürlich wieder lacht, lachen ist ja gesund, lachen über andere ist anscheinend noch viel gesünder. und dann noch eins draufsetzt, bei einem song plötzlich in einen 3/4-takt wechselt, den das publikum, weil es so im klatschen ist, weiter mitklatschen will, aber den wechsel verrafft...
und also plötzlich ist das publikum selber der idiot, über den man die ganze zeit lacht. aber das geschieht so subtil, dass es das gar nicht merkt.
muss es vielleicht auch nicht. helge, in frankreich „elke“ genannt (wegen des verstummten h, wie er erklärt), gibt ihm zucker und macht sich als meckernde ziege wieder zum zirkuspferd und gibt dem publikum wieder, was es will, um dann zu machen, was er will: zum abschluss zwei grandiose jazzstücke hinzulegen, wie man es nur zu später angetrunkener stunde im quasimodo hört.

fazit also: genial!

halb elf dann herrlich leckeres catering inklusive dessert, shuttle zum hotel, welches mitten im wald liegt – luft, die man als berliner kaum noch kennt!
durchatmen...

heute früh dann um acht uhr shuttle zum bahnhof, weil frank und ich uns einig sind, dass ein sonntag nachmittag zu hause die müdigkeit wert ist... wohl auch ein verpasstes frühstück, weil bis halb zehn am sonntag in siegen am bahnhof kein bäcker aufmacht. frühstück gibt es erst 3 stunden später in kassel.

dafür hat mami zu hause schon ente gemacht... ich muss nur noch die kloßmasse von lidl am ostbahnhof mitbringen.

heute abend dann filme mit mom und katze schauen. morgen endlich ausschlafen, endlich wieder zum sport und auch endlich mal aufräumen!

ich freu mich!

---


pauline füg und frank klötgen mit chauffeuse in morgendlicher waldluft vor shuttle...

regenbogen!!

...

let’s go down!

(nachtrag vom 6.5.2009)

zu viel reisen bringt derzeit nichts! ... sagt mein zen-orakel in einem tempel in osaka noch.

und recht hat es.

vielleicht liegt es daran, dass meine bahncard plötzlich weg ist, ich schon im zug nach essen sitze, als ich es zum glück noch in berlin bemerke, schnell den veranstalter anrufe, dass ich dann wohl nicht kommen kann, weil sie sich sicher die fahrtkosten nicht leisten können. er gibt mir recht und wir verbleiben für das nächste jahr im zirkuszelt.

ein tag urlaub in berlin also. rufe scharri und flo an, die beide ein paar tage bei mir wohnen. scharri arbeitet, aber flo hat zeit und ein bisschen ablenkung tut uns beiden gut. also verabreden wir uns zum billard.

sulaiman gesellt sich wenig später dazu und selten habe ich einen entspannteren nachmittag bei billard und dart, schicksalstößen und glückstreffern erlebt.

fahre dann, weil eben doch auf slam eingestellt, und die geselligkeit ist auch einfach zu schön grad, mit den jungs noch nach potsdam.

schöner slam. nach moritz neumeyer vor ein paar monaten, nun die 2. slam-entdeckung des jahres gesichtet: till reiners. der auch eigentlich allein gewinnen könnte, aber nach mehrfacher applausabstimmung wird ein doppelsieg mit sulaiman ausgerufen.

ganz schöner abend also, auch wenn die debatte über die fahrtkosten für die jungs sich dann noch ein wenig komisch gestaltet, wir dann unseren RE verpassen und mit der s-bahn sehr lange nach hause tuckern.

auf der warschauer brücke kommt noch kurz das thema auf, dass slam ein ganz schöner pavian-felsen ist.

ich muss lachen und nicke, denke laut, dass vielleicht deshalb die frauen nicht so lang oder ernst dabei bleiben, weil es eben immer um die selbstdarstellung, immer um ego, immer um die show geht, immer um den nächsten burner-text, den nächsten aufriss oder das nächste ranking... nur selten aber wirklich um: dich. also irgendwie als person, nicht als inszenierung.

schweigen. so laut es berlin f-hain um diese zeit zulässt.

„das stimmt,“ antwortet sulaiman dann sehr ehrlich. und damit wäre alles gesagt. und wir verabschieden uns.

scharri, flo und ich ziehen noch gen meyman, essen, trinken.

und singen wieder diesen ohrwurm vom „o brother, where art thou“-soundtrack, der uns dieser tage so oft begleitet:

as i went down in the river to pray
studying about that good old way
and who shall wear the robe and crown
good lord, show me the way !

o brothers let's go down,
let's go down, come on down,
come on brothers let's go down,
down in the river to pray...

Montag, 1. Juni 2009

ICE 548, wagen 21, ausstieg in fahrtrichtung rechts

(nachtrag vom 25.4.2009)

es sind immer dieselben züge. da ist deutschland so riesig, und doch sitzt du in immer denselben zügen auf immer denselben strecken...

draußen blüht schon der flieder.
jedes jahr nehme ich mir vor, im nächsten jahr die fliederblüte nicht zu verpassen.
und da blüht er schon wieder... während ich noch immer nicht im frühling angekommen bin.

5 ½ stunden zugfahrt. sonne, flieder, ländliche idylle hinter glas. manchmal denke ich, hier ließe es sich gut aussteigen und...

lächeln.

irgendwann in stuttgart, vor 3 jahren, nach einem wunder von wochenende, sprach meine ex-ex-flamme, mit den ausmaßen eines waldbrandes, genau dieselben worte.

vielleicht vermisse ich gerade ihn deshalb so sehr derzeit.
nach so langer zeit.
verrückt, denke ich.

und dann seh ich ihn vor ein paar tagen wieder. nach 2 jahren.
seh ihn nur im vorbeifahren. groß und bild von einem mann. roh, aber wie ein diamant.
seh ihn und merke: der ofen ist noch gar nicht aus. die flamme ist zwar gelöscht, aber das gas strömt noch.
seh ihn und bin froh, dass sich unsere blicke nicht treffen und eventuell ausschlagen wie zündhölzer...

danach bin ich schlagartig sehr nüchtern.

matthias sag ich abends, während beas neue flamme, dieser hinreißende australier, der etwas von hugh jackman hat, melancholisch entspannte lieder singt, dass ich mich nicht mehr auf jungs einlassen werde.
jedenfalls nicht, so lange ich nicht verliebt bin und sicher, dass der kerl es ernst mit mir meint...
u see: die chancen stehen gut, dass ich als nonne ende.
eins davon ist halt immer das k.o.-kriterium. und eins ohne das andere ist nur die halbe miete, und dann schläfst du doch wieder unter einer brücke, der brücke, die zwischen kopf und herz geschlagen ist, und da ist es wie unter allen brücken: dreckig und zugig.

und er lächelt milde und fragt, was alle jungs dann fragen:
was ist denn einfach mit den augenblicken genießen?

und ich denke, wir haben glück, dass er nur ein bekannter ist, sonst müsst ich jetzt gehen.

wenn es so einfach wäre...

manchmal will ich die zeit zurückdrehen.

oder aussteigen.
irgendwo im grünen.
aber der zug rollt.

und irgendwas von mir bleibt auf der streckt. bleibt liegen, liegen wie nach einem drahtseilakt wie man ihn manchmal im park sieht: auf einem nur 30 cm über der wiese gespannten seil. wo man sich hochschwingt, und meistens sofort auf den hintern setzt und sich wieder aufrappelt, weil man sich dabei nie wirklich weh tut...

so fühlt sich irgendwas in mir an. nicht verletzt. aber auf dem boden. der zwar gras ist. aber heute reicht das, um liegenzubleiben. hab mir mit nichts wirklich weh getan, aber ich bin zu müde, mich aufzurappeln, hochzuschwingen und eh wieder zu fallen.

leg mich zurück ins gras und schließe die augen. lecke keine wunden. aber bin auch nicht wirklich unversehrt.

und jack johnson – wieder so ein hinreißender australier, matthias sagt, ich brauche einen australier, die sind so herrlich entspannt – jack johnson ist wie ein buntes plüschpflaster, das dir deine mami auf kinderschrammen klebt, die gar nicht schlimm sind, und trotzdem könntest du auf der stelle flennen wie ein baby.

noch 2 stunden fahrt...

und kein ankommen in sicht.