Dienstag, 17. November 2009

DAMN!

[heidelberg. wunderbare slam show. aber das ist nebensache. so wie der buchmessen/workshop/slam-stress der letzten tage und meine müdigkeit, weil um 1 h im bett und um 5 h schon wieder raus, um den flieger zu kriegen, plötzlich vergessen sind...]

da steh ich auf der treppe, gehe meinen text durch, dreh mich um, und – HUCH!
schaue in ein strahlendes gesicht von einem wirklich attraktiven jungen herrn in genau dem style, den ich an jungs mag. helo!

hmm. muss ihm ein bisschen seltsam vorkommen, komme mir jedenfalls seltsam vor, wie ich da auf der treppe wie ein betrunkener tanzbär tänzle (weil ich mich in bewegung besser konzentrieren kann) und die ganze zeit vor mich hinbrabble...

aber er lächelt. süß. muss grinsen. er auch. strahlt mich an, ich strahle zurück. DAMN!

weiß nicht, wer zuerst hallo sagt, so als müssten wir uns eigentlich kennen.
„suchst du auch die toilette?“ wie kann man den satz bitte so souverän charmant bringen?
„nee, ich geh nur meinen text durch,“ stammle ich wenig poetisch.
„ah... so.“ er lächelt. ich auch. auf seinem weg zurück in den saal wünscht er mir noch viel glück.

DAMN!

bin ganz angetan.

der seltene fall, dass einem jemand auf den ersten blick gefällt.
wenn man glück hat... auch noch auf den zweiten!

lächle, denn anscheinend habe ich heute wirklich glück, denn der kerl gefällt mir auch noch auf den dritten durch den zuschauerraum und vierten blick, als wir uns an der bar irgendwie begegnen und er mir zuzwinkert.

ich bin hingerissen.

und plötzlich kann ich in der zweiten runde gar keinen anderen text machen als „der typ da an der bar“, einfach, weil es so treffend ist und ich ihn ganz nebenbei wissen lassen will, wie das bei mir mit den zweiten blicken ist und dass ich eigentlich, egal wie tough ich rüberkomme, ganz furchtbar schüchtern bin.

danach ist er nicht mehr im zuschauerraum, sondern nach seinem weg zur bar, wo wir uns schon wieder treffen, also fast jedenfalls, weil ich renne schon wieder weg und bleibe nicht einmal stehen, raus mit den jungs, danach steht er jedenfalls am eingang zum saal in der halle, ich stehe am anderen eingang, und irgendwie fliegen blicke durch den gang hin und her und manchmal ein lächeln und nie hab ich den mut, diese eine sekunde länger hinzuschauen und den blick zu halten...

DAMN!

ich würd den jungen echt gern kennenlernen.

aber dann denke ich wieder: was soll das denn bitte bringen? morgen schon wieder im zug nach basel und dann nach hause...

und dann denke ich auch: was soll man denn jetzt bitte sagen? hallo? da waren wir schon. oder ein plattes: und, wie gefällt dir die show so?

mir fällt nichts ein, als ich neben jürgen stehe, der neben ihm steht, oder mir fehlt einfach der mut, er ziehrt sich ja auch.
zieh mich also wieder zurück zu meinem eingang auf der anderen seite. blicke fliegen immer noch, scheine mir das nicht nur einzubilden, jedenfalls sagt jürgen, „der schaut auch immer zu dir!“

super!

und wäre ich die frau, die ich manchmal gern wäre, würde ich einfach fragen: „hey, nachher noch lust auf ein bier in einer bar, wo man auch kickern kann?“

müssen aber schon wieder auf die bühne für den abschlussapplaus. (ausreden, ausreden...)

dalib gibt eine zugabe, gibt mir nach seiner zugabe noch das mic, gebe also auch noch eine zugabe. der hübsche herr steckt seinen kopf ein bisschen mehr in den saal... ich trau mich kaum hinzusehen. kann auch die augen schließen, träume ja, und lächle.

danach verlieren wir uns aus den augen. im getümmel am büchertisch bekomme ich die nachricht, dass er grad gegangen ist. mit einem mädchen.

maunz.

schaue kurz ein bisschen betrübt, denn... wenn er wollte, aber sowas machen fast nur u20-mädchen, könnte er mit ein paar mausklicks schon ziemlich viel über mich erfahren, jedenfalls die basics wie meine mail-adresse, und ich hingegen: weiß noch nicht einmal seinen namen!

außerdem... eine andere frau.

hmm.

lächle aber gleich schon wieder, weil:

DAMN!

das war schon irgendwie sehr, sehr schön...