Mittwoch, 12. August 2009

moralitäten

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matthias sagte gestern, er liest ja regelmäßig meinen blog, und der sei immer irgendwie stark pendelnd zwischen himmelhoch jauchzend und zu tode betrübt.
ich sagte, das sei mein zwillings-aszendent.
heute mal wieder gefährlich nah am boden der tatsachen.

gestern eine lyrische idee gehabt, aber vergessen bzw. den faden verloren, nach interview und anschließender offener-brief-unterhaltung und all der folgenden verunsicherung, die eine welle von testosteron in der sache mit sich bringt.

frage mich, ob männer auch jemals so verunsichert sind: ob das jetzt okay war oder nicht, was man gesagt, geschrieben, getan, wie man sich entschieden hat.
vielleicht, aber wenn, dann zeigen sie es nicht offen. oder sind es nicht so sehr wie eine frau, die sich da in die diskussion mit männern stürzt.

habe meine unterschrift vom offenen brief, der diese europa-slam-geschichte einer agentur kritisch beleuchtete und somit im grunde eine gute sache war, gestern zurückgezogen. weil ich die ernsthaftigkeit des briefes anzweifeln muss, wenn die agentur der brief-initiative in fast allen kritikpunkten entgegenkommt und sich auch entschuldigt, aber die initiative dann immer noch auf den fuß getreten reagiert und scheinbar für eine kooperation einfach nicht bereit ist - wozu diente denn dann der offene brief, in dem es genau darum ging?

fühlte mich echt nicht gut, denn nach der unterschrift, die ich eigentlich schon nicht setzen wollte, bevor ich nicht mit felix gesprochen hatte, weil es so viel undurchsichtiges gab, dann aber doch unterschrieb, weil felix eben auch für die sache "gewonnen" worden war, danach aber, besonders im gespräch mit ihm, so viel rauskam, was so nicht bekannt war und wo ich echt den kopf schüttelte, was für ein sturm darüber losgebrochen wurde, und vor allem wie, dass ich die unterschrift schon bereute. und sie nach der nun meiner meinung nach nicht besonders coolen reaktion der initiative auf die agentur-antwort eben zurückziehen musste.

trotzdem ich mich mit der sache jetzt wieder im reinen fühle, bin ich verunsichert: ob man sich nun feinde macht. oder ob man eben als frau ob seiner "emotionalität" gar nicht erst ernst genommen wird. oder einfach missverstanden.

und eben das meine ich - zweifeln jungs je so? oder zeigen sie es nur einfach nicht?

im grunde ist das auch egal. aber umgeben zu sein von zu viel testosteron ist manchmal einfach nichts für mich. wenn ich mich recht entsinne, hat mich das schon im kindergarten bedrohlich verunsichert.