Montag, 6. Juli 2009

„früher ging es nicht um’s gewinnen – und heute gewinnt nur comedy,“

sagt josef.

dem muss ich widersprechen. er wiederholt es, damit ich den witz raffe. schmunzle und muss trotzdem widersprechen.

wir sitzen auf dem hinterhof der raststätte in aachen, ich habe einen koffein-flash von der fritz-cola in meinem whiskey und denis bittet mich, mich endlich auch mal hinzusetzen, während sein hund kasper von meinem auf und ab ganz angetan ist.

highlander slam.

gestern schon der highlander in essen, sehr spaßig, in vorrunde und halbfinale eigentlich nur gemacht, wonach mir grad der sinn stand, im finale dann weder kraft noch lust zu kämpfen, dafür mit frank einfach spaß gehabt – gegen ihn den 2. platz zu holen ist mir schließlich immer ein vergnügen.

nehme die highlander-sache auch gar nicht so ernst, was sein soll, wird sein. insofern auch kein stress, weil ich a) über's ranking starten kann, und b) gar nicht weiß, ob national so wirklich mein ding ist...

claas kocht an diesem abend wieder wunderbar, diesmal die besten burger, die ich seit grillsessions in philly gegessen habe, jessi ist eine wunderbare unterhaltung und der eine junge herr da, mit dem man so gut über filme reden kann (damn, slam schlägt wirklich auf’s namensgedächtnis).

es folgt eine nacht mit selten schönen halbschlafträumen, die mich tatsächlich zweifeln lassen, wo die grenzen zwischen traum und wirklichkeit aufhören, so schön, wirklich zu schön, dass es mich in „die kleine kirche mit den schönen fenstern“ („peh, das ist der dom“, lacht claas) treibt und ich eine halbe stunde dort andacht halte irgendwo zwischen lächeln und weinen.

ein grund, warum ich mit dem zug, nicht mit lampe nach aachen fahre; muss erst mal allein sein. und mit bea telefonieren, die meine träume teilt.

aachen dann. sonnig, windig, perfekter sommer. vor der rasttätte nette gespräche, dahinter dann die allgemeine aufregung. mir ist schon da klar, dass der localheld gewinnt, setze also wieder auf lust und laune und der slam läuft super: viertelfinale punktbeste, halbfinale dann im k.o.-system gegen josef weiter, der froh ist, wie er meint, dass sich in dieser runde doch „inhalt“ gegen „klamauk“ durchgesetzt hat und damit seiner aussage vorher widersprochen ist.

im finale fasse ich tollen applaus gegen den local-matador robert targan ab, der einfach toller ist und also gewinnt, wie ich's ja schon prophezeite. all good.

einzig komisch an diesem abend sind danach die commtens vom publikum, nämlich als bei der frage, wer zum national fahren wird, die enttäuschung der aachener, dass der gewinner schon für köln nach düsseldorf fährt, auf mich als zweitplatzierte überschwappt mit einem daumen runter und ein paar strangen kommentaren. da bin ich nach den super reaktionen aus dem wettbewerb vorher ein bisschen perplex.

und plötzlich ist vergessen, dass ich als einzige frau im highlander gegen konkurrenten wie klötgen, seyfarth, maruan ins finale einzog und selbst da der saal noch jubelte.

plötzlich ist alles doof. und für meinen geschmack viel zu ernst. weil eine frau den daumen senkt.

what da... sie ist kein cäsar und ich kein gladiator!

trotzdem ist das auslöser genug, dass ich erst am nächsten morgen, nach debatten bei gin tonic und whiskey cola mit lampe, frank, denis und josef über das für und wider (es ist immer ihr für und mein wider), den startplatz annehme.

schließlich hätte der eigentliche gewinner ja auch köln absagen und den aachenern ihren wahren helden geben können. hat er aber nicht. und schließlich hätte ich reagieren und den platz gleich an den sympathie-träger des abends, josef, abgeben können. hab ich aber auch nicht.

und damit ist das thema gegessen, no more drama.

fahre zurück nach berlin und gehe bis zum frühen morgen feiern, wie in alten zeiten:

nicht slam, dafür besten drum n bass und gute freundschaften.

drop it down!