Sonntag, 18. Januar 2009

rastlos


da sitzt du zu hause und bist eigentlich auf dem sprung, bist seit 3 stunden auf dem sprung, aber kannst dich einfach nicht aufraffen und irgendwas ist auch nicht in ordnung, irgendwas stimmt nicht, sonst würde nicht das radio laufen und der laptop (film) und die waschmaschine und das licht würde auch nicht überall brennen und der küchentisch wäre nicht übersät von textnotizen... nichts lässt dich heut: auf den punkt kommen. zu dir kommen. ankommen.

dann bist du am telefon, erst mit scharri, dessen anrufbeantworter du mit einer monstermessage zugetextet hast, als wäre es ein haustier, das zwar kein wort versteht, aber wenigstens zuhört, bis er zurückruft und ihr redet, wundert euch dann, in welchen dimensionen ihr denkt, labels, verträge, all die möglichkeiten, all die ansprüche, all das ego, das sich nicht mehr so leicht zufrieden geben will und wenn es nur der nächste text ist, der die eigenen ansprüche wieder auf die probe stellt, vom können mal ganz zu schweigen.
da hat euer leben dimensionen angenommen, die vor einem jahr noch verlacht wurden.
"nee, nee, so ernst will ich das nie und nimmer nehmen" steht noch im raum aus dem letzten jahr und - schwupps - ist ein jahr um und alles dir ernster als es dir lieb ist. tatsächlich genau so die frage: ist es ernster als es lieb und gut ist?
"na, warte mal ab, worüber wir in 2 jahren reden..." das klingt wie eine drohung. oder wie ein versprechen. jedenfalls wie etwas, das ein bisschen angst macht. man wird ja nicht plötzlich weniger wollen... jedem sitzt ein kleiner napoleon im nacken.

dann willst du also noch weggehen, berlin bietet sich dir an, aber du sitzt da und stellst fest, dass all deine freunde weg sind, raus aus der stadt zum studieren, zum leben, zum lieben. oder schwanger sind. oder couchpotatoes, und du bist nah dran, selber eine zu werden. zumindest heut nacht, in der du dich sehr viel älter fühlst als du bist. aber wenn du zu hause bleibst, fühlst du, alterst du noch mal um 10 jahre.
partys googlen, berliner bassszene bietet auch nur noch schrott, da gab es andere zeiten... bessere? jedenfalls schrieben sich die texte leichter nach einem wochenende auf der piste... leichter als heute, wo du zu hause sitzt und brütest und in die stille horchst. da wo keine ablenkungen sind, lenkt man sich selbst am besten ab.

und zwischen den 1000 musen, die dich küssen, ist es die muße, die du wirklich vermisst, die aber zu selten kommt, zu kurz bleibt und im gehen zweifel und schweigen hinterlässt.

back to reality: wäsche aufhängen.

ruhelos,
p